Scheidlingsmühle

Auf dem Gelände der Scheidlingsmühle wurde, während des Zweiten Weltkriegs ein Lager für französische Kriegsgefangene errichtet. Ab August 1940 waren hier ungefähr 1.000 französische Soldaten interniert. Sie waren in 10 Holzbaracken untergebracht. Das Lager unterstand der Aufsicht durch die Wehrmacht, die den Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen über das Stammlager IV bei Krefeld koordinierte. Das Gelände selbst wurde von der Stadt Düsseldorf bereitgestellt, die auch für dessen Unterhalt aufkam. Die Häftlinge wurden hauptsächlich zur Beseitigung von Bombenschäden eingesetzt.

Nach dem deutschen Überfall auf die Benelux Staaten und Frankreich ab Mai 1940 gerieten fast 1.900.000 französische Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft. Diese wurden zunächst in Lagern in Frankreich interniert und dann auf Stammlager (Stalag) und Offizierslager (Oflag) in Deutschland verteilt. Von den Stammlagern wurden sie dann auf kleinere Arbeitskommandos mit eigenen Lagern verteilt. Mindestens 1.254.000 wurden in Deutschland zur Zwangsarbeit herangezogen, die meisten in der Metallindustrie und der Landwirtschaft. Diese Arbeitskräfte fehlten in Frankreich. Mehr als 70.000 Gefangenen gelang die Flucht, mindestens 37.000 sind jedoch zu Tode gekommen.

Literatur

Clemens von Looz-Corswarem (Hrsg.). Zwangsarbeit in Düsseldorf. »Ausländereinsatz« während des Zweiten Weltkriegs in einer rheinischen Großstadt. Essen, 2002.

Zwangsarbeit 1939-1945. Erinnerungen und Geschichte. „Die nationalsozialistische Zwangsarbeit – Hintergrundinformationen.“ (Link)

Ministère des Armées. „Le retour des prisonniers de guerre en 1945.“ (Link)

Ministère des Armées. „Les Frontstalags.“ (Link)