Lager Stoffeler Freiflächen

Östlich des Stoffeler Friedhofs gab es schon lange Flächen, die als Schrebergärten von Düsseldorfer:innen benutzt wurden.

Während des Zweiten Weltkrieges haben Zwangsarbeiter, darunter auch französische Kriegsgefangene, hier Schutt von Bombenschäden aus Düsseldorf entsorgt. Der Bauschutt wurde mit Hilfe von Loren des Straßenbauamtes im Auftrag der Stadt Düsseldorf transportiert und per Hand mit Schaufel und Hacke gleichmäßig verteilt.

In Kriegsgefangenschaft genommene Soldaten durften – mit Ausnahme der Offiziere – zur Zwangsarbeit herangezogen werden. Jedoch war es nicht erlaubt die Kriegsgefangenen zu übermäßig schwerer und kriegswichtiger Arbeit herangezogen werden, allerdings überging das Deutsche Reich diese Einschränkung regelmäßig. Auch in Düsseldorf wurden Kriegsgefangene für gefährliche Arbeiten oder als Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Zudem gab es eine rassistisch begründete Ungleichbehandlung der Gefangenen, je nachdem aus welchen Staaten sie kamen. Dabei traf es die Soldaten der Roten Armee am härtesten. Von bis zu 5,7 Millionen sowjetischen Gefangenen kamen mehr als die Hälfte um. Von Anfang an hatte die Nationalsozialistische Führung ihren Tod in Kauf genommen. Auch die französischen Soldaten aus den Kolonien wurden anders behandelt als ihre europäischen Kameraden und teilweise in eigenen Lagern interniert.

Die Fotografien der französischen Kriegsgefangenen auf den Stoffeler Freiflächen geben einen seltenen Einblick in die Arbeit der Gefangenen, da sie nicht dem Muster der üblichen Propagandaaufnahmen entsprechen. Im Gegenteil, gerade in der letzten Aufnahme ist ein selbstbewusster Franzose zu sehen, der sich trotz der körperlich schweren Arbeit nicht unterkriegen lässt.

Literatur

Clemens von Looz-Corswarem (Hrsg.). Zwangsarbeit in Düsseldorf. »Ausländereinsatz« während des Zweiten Weltkriegs in einer rheinischen Großstadt. Essen, 2002.

Zwangsarbeit 1939-1945. Erinnerungen und Geschichte. „Die nationalsozialistische Zwangsarbeit – Hintergrundinformationen.“ (Link)

Ministère des Armées. „Les Frontstalags.“ (Link)