Robert Henochsberg

„Geschlossener Arbeitseinsatz“

Schon ab 1938 wurden erwerbslose Juden von den Arbeitsämtern zum sogenannten „Geschlossenen Arbeitseinsatz“ verpflichtet; dabei wurden sie in „geschlossenen Kolonnen“ und von „arischen“ Arbeitern getrennt meist zu körperlicher Arbeit eingesetzt. Mitte 1941 waren rund 90 % aller einsatzfähigen reichsdeutschen und staatenlosen Juden zu diesem Zwangseinsatz herangezogen, der zum geringeren Teil auch in überwachten Lagern fern des Wohnortes abgeleistet wurde. Anfangs waren noch tarifliche Entlohnung, geregelte Arbeitszeit und allgemein übliche Sozialleistungen gewährleistet. Die Rechte jüdischer Arbeiter und Angestellter blieben auch weiterhin drastisch eingeschränkt. Der Arbeitseinsatz schützte nicht vor der Deportation, sondern schob günstigstenfalls den Zeitpunkt hinaus

Robert Henochsberg musste seit September 1940 im geschlossenen Arbeitseinsatz mit anderen männlichen Juden Zwangsarbeit leisten. Mit dem Lohn unterstützte er auch seine Eltern. Ein Vermerk in seiner Gestapoakte vom 2. Dezember 1940 belegt, dass er mit zehn anderen Arbeitern zwei Wochen unentschuldigt auf der Baustelle für ein Freibad auf dem Gelände des heutigen Südparks gefehlt habe. Am 8. Dezember 1940 bat Robert Henochsberg, wie ebenfalls in der Gestapoakte vermerkt wurde, um Urlaub vom 17. Dezember bis zum Jahresende 1940. Grund sei seine geplante Ziviltrauung sowie die religiöse Hochzeit am 20. Dezember 1940 in Mainz. Der Urlaub wurde ihm gewährt. Am 18. Dezember 1940 heiratete er in Brilon Elly Goldschmidt. Nach der Hochzeit zog sie zu ihrem Ehemann nach Düsseldorf. Elisabeth, genannt Elly, Goldschmidt war am 8. Dezember 1910 in Brilon zur Welt gekommen. Sie war die Tochter von Israel und Auguste Goldschmidt, geborene Stamm. Elly hatte noch fünf Geschwister. [1]

Mehr zum Leben von Robert Henochsberg und seiner Familie erfahrt ihr im Gedenkbuch der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Literatur

Hildegard Jakobs. „Henochsberg, Robert Josef.“ In Gedenkbuch der Landeshautpstadt Düsseldorf zur Erinnerung an die jüdischen Opfer 1933-1945. (link)